Warum wurde DDR-Literatur in den USA gelesen? Gespräch mit Dr. Robert Zwarg

Am 28. Mai sprachen wir mit Dr. Robert Zwarg darüber, wie AutorInnen aus der DDR in die USA gelangten und diskutiert wurden. 

Eine Gruppe Germanisten in Madison, Wisconsin, gründete das Journal New German Critique, das es sich zu einem zentralen Anliegen machte, die Literatur aus der DDR in die USA zu bringen.

Dort wurde eine eigene Art der Ostalgie betrieben, indem DDR-Literatur zur Projektionsfläche für die eigene Gesellschaft in den USA wurde. Texte aus der DDR wurden vor allem gelesen, um über die eigene Politik zu diskutieren. Deshalb war der Mauerfall für die New German Critique auch ein einschneidendes Erlebnis, das sie zur Selbstreflexion über die eigene verkürzte Lesart der Literatur aus der DDR bewegte.

Dr. Robert Zwarg ist Philosoph, Übersetzer und wissenschaftlicher Mitarbeiter am DLA Marbach im Projekt  "1968: Ideenkonflikte in globalen Archiven" und an der IPU Berlin. In seinem Buch "Die Kritische Theorie in Amerika" erzählt er vom Nachleben der Frankfurter Schule in der DDR.

Das Gespräch war das letzte in unserer Reihe “30 Jahre nach der Mauer. Ein digitaler Streifzug”, in der wir das Nachwirken der Deutschen Teilung und das Verhältnis zwischen der DDR und den neuen Bundesländern und den USA diskutieren.

Das Gespräch kann vollständig im Video unten nachgeschaut werden.