Ost meets West: Gemeinsames Klassentreffen in Leipzig

Mit einem gemeinsamen Klassentreffen vom 20. Juni bis zum 22. Juni begangen wir die dritte Projektphase des Ost meets West Schulprojekts. Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Waldschule Eschweiler und der Rahn Education Freie Oberschule Leipzig tauschten sich während der zahlreichen Programmpunkte über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Ost- und Westdeutschland aus. Im Folgenden möchten wir mit Ihnen einige Highlights des Klassentreffens teilen.

Tag 1: Das erste persönliche Kennenlernen beim gemeinsamen Grillen

Nach der Ankunft der Eschweiler Schülerinnen und Schüler mit dem Zug lernten sich die Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen erstmals persönlich im Rahmen eines Grillabends an der Rahn Education Freie Oberschule Leipzig kennen. Salate und Co. hatten die Leipziger Schülerinnen und Schüler in liebevoller Handarbeit zubereitet. Schnell stellte sich heraus, dass Fußball und Musik das erste verbindende Element zwischen den Schülerinnen und Schülern aus Eschweiler und Leipzig sind.

Tag 2: Besuch im zeitgeschichtlichen Forum Leipzig

Nach einem gelungenen Abend mit vielen ersten Eindrücken und einer kurzen Nacht besuchten wir das zeitgeschichtliche Forum in der Leipziger Innenstadt. Die Ausstellung „Unsere Geschichte: Diktatur und Demokratie nach 1945” bietet einen Erlebnisraum für die Auseinandersetzung mit der deutschen Wiedervereinigung. Die Schülerinnen und Schüler begaben sich auf eine Zeitreise in die DDR, in die BRD bis zur Wiedervereinigung und in die Gegenwart. Dabei setzte die Ausstellung unterschiedliche Schwerpunkte, die das Leben in der DDR anhand von zahlreichen Ausstellungsobjekten darstellten. Besonders Interesse fanden die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen der DDR und der BRD sowie der Einrichtungs-, Mode- und Musikstil der DDR. Der letzte Ausstellungsraum knüpfte insbesondere an die dritte Projektphase an, in dem er an zeitgenössische Kontroversen (z.B. Meinungsfreiheit, Migration, Globalisierung und Klimakrisen) anknüpfte und Ambivalenzen aufzeigte. Die Schülerinnen und Schüler konnten so die Vergangenheit von Ost- und Westdeutschland mit ihrer Gegenwart und ihren Erfahrungen verknüpfen.

Tag 2: Stadtführung durch Leipzig

Im Anschluss begaben wir uns auf einen Stadtspaziergang durch die Leipziger Innenstadt. Im Rahmen der Stadtführung erfuhren wir mehr über die Stadt Leipzig als wichtige Handels- und Messestadt, über bekannte Persönlichkeiten, wie Gottfried Wilhelm Leibniz und Johann Wolfgang Goethe, und über Leipzig als Mittelpunkt der Montagsdemonstrationen 1989. Die Schülerinnen und Schüler aus Eschweiler waren besonders überrascht über die rasante Bevölkerungsentwicklung der Stadt Leipzig und der historischen Architektur in der Leipziger Innenstadt.

Schülerinnen und Schüler erfahren an der Nikolaikirche mehr über die Montagsdemonstrationen (1989) in Leipzig

Tag 2: Gemeinsame Abschlussrunde

Nach zwei aufregenden und lehrreichen Tagen in Leipzig versammelten sich die Schülerinnen und Schüler aus Eschweiler und Leipzig im Musikpavillon Leipzig. In gemütlicher Runde reflektierten die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke von Leipzig und voneinander. Die Eschweiler Schülerinnen und Schüler stellten fest, dass Leipzig viel städtischer und moderner ist als zuvor angenommen. Ihre Befürchtung, dass der Osten durch und durch landwirtschaftlich geprägt ist, bewahrheitete sich also nicht. Sie stellten fest, dass es in Leipzig sehr viele Fahrräder gibt, dass die Personen auf der Ampelschaltung anders aussehen, und dass es in Leipzig Straßenbahnen gibt. Diese gibt es in nur wenigen Städten in Westdeutschland.

Beide Klassen stellten fest, dass Leipzig weniger multikulturell geprägt ist und sich dadurch teilweise die Essgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler unterscheiden. Gleichzeitig waren die Schülerinnen und Schüler aus Eschweiler überrascht über das vielfältige Angebot in Leipziger Supermärkten. Sie stellten fest, dass viele Produkte aus Ostdeutschland (z.B. Vitacola, Halorenkugeln, bestimmte Limonaden und Nougatprodukte) nicht in Westdeutschland angeboten werden. Hier erinnerten sich die Schülerinnen und Schüler an die Ausstellung im zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, in der davon berichtet wurde, dass sich nach der Wiedervereinigung besonders das Konsumverhalten der ostdeutschen Bevölkerung veränderte und viele westdeutsche Produkte nun auch in Ostdeutschland angeboten wurden. Ostdeutsche Produkte fanden jedoch nicht ihren Weg nach Westdeutschland. Das dabei auch Vorurteile eine Rolle spielten stellten die Leipziger und Eschweiler Schülerinnen und Schüler schnell fest.

Die Schülerinnen und Schüler kamen zu dem Schluss, dass man sich einen eigenen Eindruck voneinander und somit auch von Ost- und Westdeutschland machen sollten. Sie stellten fest, dass sich trotz vermeintlicher Unterschiede viele Gemeinsamkeiten hinsichtlich Interessen, Sorgen und Lebensvorstellungen finden lassen.

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