Laufen verbindet–in Ostdeutschland und Kalifornien
Skid Row Running Club · Freiberg–Los Angeles
Was haben die Hochschulstadt Freiberg im Erzgebirge und das kalifornische Medienmekka Los Angeles gemeinsam? Auf den ersten Blick scheint die beiden Städte wenig zu verbinden: sowohl Größe, Geschichte, Geographie als auch Kultur beider Städte laden nicht unbedingt zu offensichtlichen Vergleichen ein. Schaut man jedoch einmal etwas genauer hin, so findet man Gemeinsamkeiten gerade dort, wo man es vielleicht am wenigsten erwarten würde – und zwar an den sozialen Bruchlinien, die sowohl in Sachsen als auch in Kalifornien das demokratische Zusammenleben gefährden.
2012 gründete Craig Mitchell, der in Los Angeles als Haftrichter arbeitet, auf Anfrage eines von ihm verurteilten ehemaligen Häftlings den „Skid Row Running Club“. Konzipiert als eine Laufgruppe mit dem Ziel ehemaligen Strafgefangenen, vorbestrafte Kriminellen und Drogenabhängigen neue Perspektiven zu eröffnen und sie in die Gesellschaft zurückzuführen, bietet Skid Row sozialen Rückhalt und Unterstützung im Schatten eines Justizsystems, in dem lange Haftstrafen und strenge Rehabilitierungsauflagen den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit bedeutend erschweren.
Fast Forward in das Jahr 2020: eine Laufgruppe aus Freiberg stolpert nichtsahnend über den mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm „Skid Row Marathon“ von Mark und Gabi Hayes. Man erkennt Gemeinsamkeiten, denn wie Skid Row in Los Angeles, haben es sich die Läufer*innen aus Freiberg ebenfalls auf die Fahne geschrieben, Menschen durch das gemeinsame Laufen zusammenzubringen und so den zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt in der Region zu stärken. Der 2015 als proaktive Bürgerinitiative zur Flüchtlingskrise gegründeten Laufgruppe gehören nunmehr Läufer*innen verschiedenster kultureller und nationaler Fasson an.
Doch für die Freiberger Laufgruppe soll das Laufen nicht nur den Zusammenhalt in der Region stärken, man will ebenfalls marginalisierten Menschen in Los Angeles helfen und zugleich beweisen, dass man auch in ländlichen Gebieten wie dem Erzgebirge ebenfalls weltoffen und an sozialer Gerechtigkeit interessiert ist.
Vom Film fasziniert nimmt die Freiberger Laufgruppe Kontakt mit der Dokumentarfilmerin Gabi Haynes auf, mit der man sich alsbald anfreundet – nicht zuletzt aufgrund einer gemeinsam erlebten von sozialer Repression gezeichneten DDR-Vergangenheit. Nun steht dem Plan eigentlich fast nichts mehr im Weg: Eine etwa 30-köpfige, sowohl alters- als auch kulturell bunt zusammengewürfelte Laufgruppe will nach Los Angeles reisen, um vor Ort mit dem Skid Row Running Club zu laufen und gemeinsam der Obdachlosenhilfe „Los Angeles Mission“ zu helfen.
Doch um die Reise auch für die Läufer*innen bezahlbar zu machen, die sie sich nicht eigenständig leisten könnten, sucht man nun nach finanzieller Unterstützung. Das DAIS unterstützt dieses wichtige Freiberger zivilgesellschaftliche Projekt. Tun Sie es uns gleich! Mehr Informationen finden Sie unter:
Mehr Informationen finden Sie hier:
Die Initiative »Freiberg für alle« braucht für den Lauf ihre Unterstützung.
Spendenkonto:
Kassenverwaltung Pirna
IBAN: DE86 3506 0190 1617 2090 35
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: RT 1303 SAS Freiberg für alle MLG