Chinas Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren benennen: Aktivistin Rushan Abbas besucht Leipzig
Eine große Ehre für das DAI Sachsen! Am 26. September besuchte uns die uigurisch-amerikanische Aktivistin Rushan Abbas. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Abdulhakim Idris sprach Rushan mit unserem Geschäftsführenden Direktor Eric W. Fraunholz, DAIS Projektmanager Friedrich Opitz und Lisa Renner von The Leipzig Glocal über ihre Arbeit, Chinas Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren und die Rolle der Zivilgesellschaft im Kampf gegen Chinas expansionistische und antiliberale Politik.
Der Besuch von Rushan Abbas und ihrem Ehemann in Leipzig wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der US-Botschaft in Berlin und des US-Generalkonsulats in Leipzig.
Erst kürzlich sprachen sich die UN gegen Chinas Menschenrechtsverletzungen aus. »Es gibt allgemeine und systematische Menschenrechtsverletzungen, Folter, Zwangssterilisation, sexuelle Gewalt«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die vom französischen UN-Botschafter Nicolas De Rivière verlesen wurde. Eine solche Erklärung ist auch das Ergebnis der unermüdlichen Arbeit von AktivistInnen wie Rushan Abbas. Trotz dieses Erfolgs, meint Rushan, muss mehr Druck auf China ausgeübt werden, um diese Situation auch tatsächlich zu beenden.
Rushan Abbas Schwester Dr. Gulshan Abbas verschwand gemeinsam mit ihrer Tante im September 2018. Ihr Verschwinden ereignete sich wenige Tage nachdem Rushan Abba, an einer Podiumsdiskussion über China am Hudson Institute in Washington teilgenommen hatte. Dort sprach sie über die unmenschlichen Bedingungen in chinesischen Internierungslagern, in denen seit April 2017 vermutlich bis zu 1,8 Millionen Uiguren und andere muslimische Minderheiten festgehalten werden.
Seither arbeitet Rushan Abbas als Vollzeit-Aktivistin, um auf den unmenschlichen Umgang mit den Uiguren aufmerksam zu machen. Teil ihrer Kampagne ist der Film »In Search of my Sister«, eine Dokumentation über Rushans Arbeit und ihre Suche nach ihrer Schwester. Diese Dokumentation durften wir mit Unterstützung der US-Botschaft in Berlin am selben Abend im GRASSI Museum zeigen.
Rushan Abbas und der Regisseur des Films Jawad Mir waren selbst anwesend und beantworteten nach dem Screening die Fragen des Publikums. Die Veranstaltung zeigte wieder, wie wichtig Rushans Arbeit ist. Der Großteil des Publikums wusste über die Notlage der Uiguren in Xinjiang bescheid. Das wirkliche Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen hatte den meisten jedoch erst der Film gezeigt.
Mehr Informationen zum Film findet ihr hier: http://www.jawadmir.com/portfolio/in-search-of-my-sister/